Relativierend

Die Wiesbauer-Gruppe präsentiert die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres, die, wenig überraschend, sehr typisch für die aktuelle Marktsituation ist: Ein Rekord-Umsatz von 224 Mio. € steht dabei massiv gestiegenen Kosten gegenüber.

Ausgehend von 185 Mio. € im Jahr 2021, stieg die Umsatzkurve bei Wiesbauer im vergangenen Jahr kräftig auf einen neuen Rekordwert von 224 Mio. € an, was v.a. den nötigen Preiserhöhungen im Handel geschuldet ist. Besonders zufrieden ist man über die Entwicklung im Wiener Stammbetrieb, der rund die Hälfte des Gesamtumsatzes erwirtschaftet und das Jahr mit einem Plus von 7,6% und einem Umsatz von 112 Mio. € abschließen konnte. Die Absatzmengen blieben dabei übrigens mit 12.500 Tonnen stabil. Nicht so bei Wiesbauer Gourmet, hier konnte man – mit deutlichen Absatzsteigerungen und einem Umsatzplus von 52 auf 78 Mio. € – sogar das Vor-Corona-Niveau übertreffen.

Thomas Schmiedbauer, GF Wiesbauer
präsentiert einen Rekordumsatz,
der allerdings mäßig glücklich macht.

Dämpfer. Die schönen Zuwächse relativieren sich allerdings schnell, wenn man einen Blick auf die Kostenentwicklung wirft. „In Hinblick auf die Rahmenbedingungen sind wir gut unterwegs“, zeigt sich Wiesbauer-Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer realistisch, doch er betont auch: „Die Umsatzentwicklung scheint auf den ersten Blick überragend, aber unterm Strich decken die Preiserhöhungen kaum die gestiegenen Mehrkosten.“ Höhere Ausgaben finden sich dabei nahezu in allen Bereichen des Unternehmens: Alleine für Strom musste um 2,5 Mio. € mehr ausgegeben werden und die Teuerungen bei Gas (für die Räucherung), Rohstoffen, Verpackungen und Logistik schlagen deutlich zu Buche. 


Wie geht's weiter? Nichtsdestotrotz wird Wiesbauer auch heuer in alle Standorte investieren und sich so für die Zukunft optimal aufstellen. „Das Jahr 2023 wird um nichts einfacher, es gibt noch immer viele Herausforderungen zu meistern“, dessen ist sich Thomas Schmiedbauer bewusst, „aber“, so fügt er hinzu, „wir haben unsere Erfahrungen gemacht und daraus gelernt und blicken weiterhin positiv in die Zukunft.“ Für 2023 erwartet Thomas Schmiedbauer weitere Umsatzzuwächse und hat sich eine deutliche Absatzsteigerung zum Ziel gesetzt.