Corona wird Spuren hinterlassen – der rasante Fortschritt der Digitalisierung in den letzten Monaten ist nur ein Beispiel dafür. Und auch die Menschen ändern sich. Vieles, was früher selbstverständlich war, ist für viele nun undenkbar. Ein freundliches Händeschütteln beispielsweise. Oder: Dinge anzufassen, die vorher nicht gründlich desinfiziert wurden. Welche dieser Änderungen auf lange Zeit bestehen bleiben, ist momentan unklar. Allerdings: Das Thema Sauberkeit und Hygiene wird uns definitiv noch über einen großen Zeitraum sehr intensiv begleiten – insbesondere in der Gastronomie. Ein guter Zeitpunkt, um jede Kleinigkeit zu überdenken, die dem Gast mehr Sicherheit bei seinem Restaurantbesuch vermitteln kann. Dazu gehört auch: die Speisekarte in digitaler Form anzubieten.
Speisekarte 2.0
Wahl.
„Bis vor einem Jahr waren die Kunden von Gastro-Betrieben an einen direkten Kontakt mit den Betrieben und den Speisen gewöhnt. Sie wollten sich hinsetzen, die Speisekarte anschauen und bei einem Aperitif ein Lieblingsgericht auswählen“, sagt Nicolas Bergero, CEO Zeta Gastro. „Diese Möglichkeit war im Jahr 2020 nur noch sporadisch vorhanden – stattdessen haben sich die Kunden daran gewöhnt, online auf Plattformen wie Mjam zu bestellen. Das trennte die Kunden von den Lokalen, denn durch generalisierte Plattformen sind alle Unternehmen gleich. Eine digitale Speisekarte bringt den Kunden wieder näher an das Unternehmen heran.“
Umstieg.
Zeta Gastro bietet nun in Kooperation mit „Ibindo“, einem Anbieter für digitale Gästeblätter (und Gästeregistrierung inkl. Contact Tracing-Möglichkeiten), digitale Speisekarten an. Bergero erklärt, wie der Umstieg funktioniert: „Der Gastronom erzählt uns in einem Telefonat, worum es im Betrieb geht, macht ein Foto von der Speisekarte und schickt es uns.“ Die digitale Speisekarte ist dann entweder über einen QR-Code oder über einen Web Link mit jedem Smartphone abrufbar.
Bild.
Immer wichtiger werden Abbildungen der angebotenen Speisen – digital ist dies wesentlich einfacher umsetzbar – in höchster Bildqualität. Im Angebot zur Aufbereitung der digitalen Speisen- und Getränkekarte von „Myplate“ ist daher auch eine professionelle Produktfotografie inkludiert, welche bei laufendem Geschäftsbetrieb durchgeführt wird. „Dadurch werden keine fertigen Gerichte verschwendet und es entstehen keine zusätzlichen Kosten für den Wirt“, erklärt Tobias Stumbeck, CEO & Founder, Myplate. Er betont: „Mit einem Bild zum entsprechenden Gericht wissen Ihre Kunden genau, was sie erwartet und Enttäuschungen bleiben somit aus. Das gibt Ihren Gästen Sicherheit und steigert den Erlebnisfaktor beim Restaurantbesuch.“
Skepsis.
Für Christian Bauer, GF Resmio, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Umstieg auf eine digitale Speisekarte: „Wir erleben, dass die Akzeptanz von Gästen gegenüber einer digitalen Speisekarte aufgrund der Pandemie weiter steigt.“ Sollten Gäste dem digitalen Angebot dennoch skeptisch gegenüber stehen, empfiehlt Bauer offene Kommunikation. „Anstatt nur kommentarlos den QR-Code auf die Tische zu pappen, treten Sie in den direkten Dialog und klären Sie Ihre Gäste über die Vorzüge auf. All jenen, die sich trotzdem nicht überzeugen lassen, bieten Sie als Alternative eine klassische Speisekarte an.“
Akzeptanz.
Bei der Einführung einer digitalen Speisekarte rät Bauer, den Bestellprozess über die digitale Speisekarte exemplarisch als Gast durchzuspielen. Und: Es sollte auch Zeit für die Schulung von Mitarbeitern eingeplant werden, damit auch interne Akzeptanz gegeben ist und allen die Vorteile klar gemacht werden. Dazu gehört für Bauer insbesondere die einfache Pflege der digitalen Speisekarte: „Neue Gerichte oder auch nur neue Komponenten eines Gerichtes werden bei ‚resmio‘ über eine benutzerfreundliche Web-Oberfläche eingetippt und sind danach sofort sichtbar: auf der Website, Google, Facebook oder per QR-Code am Tisch.“
Flexibel.
„Für Gastronomen bedeutet eine digitale Speisekarte in erster Linie eine größere Flexibilität“, sagt auch Andreas Jonderko, GF Gastronovi. Kurzfristige Änderungen sind sofort kommunizierbar: Sollte ein Gericht mal ausverkauft sein, wird dieses einfach vorübergehend von der digitalen Speisekarte entfernt; Self-Ordering durch die Gäste entlastet die Service-Mitarbeiter und reduziert Fehlerquellen – gleichzeitig hat der Service mehr Zeit für individuelle Beratungen. „Und natürlich schont die digitale Speisekarte durch den Verzicht auf Papier und Pappe nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel des Gastronomen“, so Jonderko.
Vernetzt.
Dank der vernetzten Cloud-Lösung von Gastronovi müssen die Gastronomen ihre Artikeldaten nur einmal eingeben; die neuen Gerichte sind dann direkt in der Kasse, im Online-Bestellsystem, der digitalen Speisekarte und auf der Website verfügbar und können auch per Newsletter verschickt werden. Auch Beschreibungen und Informationen wie Allergene und Zusatzstoffe können hinterlegt werden. Jonderko betont: „Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass die Speisekarte – auch in digitaler Form – nicht überladen wirkt. Sie sollte übersichtlich und informativ sein, denn die Speisekarte ist viel mehr als die reine Angebotsinformation, sie kommt einer Visitenkarte gleich.“