Verbessern oder weglassen

links: Damit Kaffeekapseln optimal recycelt werden können, hat „Nespresso“ ein eigenes System ins Leben gerufen. rechts: Nestlé stellt immer mehr Produkte auf nachhaltigere Verpackungs­lösungen um – die „Smarties“-Rolle ist längst aus Papier.

Was Verpackungen angeht, so ist in der FMCG-Branche seit geraumer Zeit ein Wandel im Gange. Wo immer es möglich ist, werden die Hüllen der Produkte optimiert. Nestlé zog nun eine Zwischenbilanz über bereits erreichte Meilensteine.

Das Ziel ist klar: Bis 2030 will Nestlé die eigenen Treibhausgasemissionen halbieren. Und 2050 soll dann diesbzgl. gar die Netto-Null erreicht sein. Verpackungs-Optimierung stellt dabei einen ganz wesentlichen Hebel dar, schließlich machten die Packagings im Jahr 2018, das hier die Vergleichsbasis darstellen soll, rund 11% des CO2-Fußabdrucks aus. So wird angestrebt, 100% der Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar zu gestalten, der Einsatz von Neuplastik soll um ein Drittel reduziert werden. 2 Mrd. Schweizer Franken werden investiert, um den Einsatz von recyceltem Kunststoff und die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen zu forcieren, wie bereits 2020 angekündigt wurde.

Status quo.

Der Stand der Dinge heute ist folgender: 81,9% von Nestlés Plastikverpackungen sind fürs Recycling designt. Der Einsatz von Neuplastik konnte gegenüber 2018 um 10,5% reduziert werden. Denn mehr Nachhaltigkeit, gerade im Packaging-Bereich, ist Nestlé ein wichtiges Anliegen, wie Österreich-Geschäftsführer Cédric Boehm ausführt: „Als führendes Unternehmen im Bereich Lebensmittel ist es Teil unserer Unternehmensstrategie, uns für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. Jede Verpackung, die wir einsparen oder recycelbar machen, ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Wir sind fest entschlossen, unsere Ziele zu erreichen und einen positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.“ Bei einigen Brands gab es bereits bedeutende Umstellungen. So sind etwa „Smarties“ oder auch „Nesquik“ bereits in recycelbaren Papierverpackungen erhältlich. Wo Kunststoff unvermeidbar ist, sollen künftig Monomaterialien (d.h. Verpackungen aus nur einer Plastik-Art) zum Einsatz kommen, denn nur so sind etwa Folien gut recycelbar. Bei den „Maggi Guten Appetit“-Suppen, den Portionsbeuteln von „Purina Gourmet Mon Petit“ und den Stand-up-Pouches von „Purina One“ wurde dies bereits umgesetzt. Auch bei Kaffeekapseln von „Nespresso“, „Starbucks“ und „Nescafé Farmers Origins“ bemüht man sich, CO2-Emissionen klein zu halten und verwendet 80% recyceltes Aluminium. Weil weniger in Sachen nachhaltiger Verpackung mehr ist, sucht man außerdem im gesamten Sortiment stets nach Wegen, generell weniger Material einzusetzen, z.B. indem überflüssige Kunststoffdeckel, Zubehörteile, Schichten oder Folien weggelassen werden.

Infrastruktur.

Damit unvermeidbare Verpackungen bestmöglich im Kreislauf bleiben, bedarf es natürlich einer rund laufenden Sammlung und der entsprechenden Recycling-Anlagen. Deshalb engagiert sich Nestlé auch beim Aufbau der dafür nötigen Infrastruktur, indem man mit den zuständigen Behörden zusammenarbeitet. Wo die allgemeinen Systeme noch nicht ausreichen, stellt man selbst das Nötige auf die Beine. So ist das Unternehmen der Tatsache, dass kleine Verpackungen wie Kapseln von vielen Sortieranlagen nicht effektiv aussortiert werden können, mit der Schaffung eines eigenen Systems bei „Nespresso“ entgegengetreten. Auf diese Weise können die Kapseln zu 100% in die Aluminiumproduktion zurückgeführt werden. Darüber hinaus wird auch der Kaffeesud wiederverwertet, indem in Kläranlagen daraus Biogas gewonnen wird.

Überzeugend.

Last but not least will Nestlé auch die Verbraucher:innen für das Thema Recycling gewinnen. Zu diesem Zwecke ist man als Partner der Plattform „Verpackung mit Zukunft“ sowie der App „Digi-Cycle“, die von der ARA ins Leben gerufen wurde, aktiv.