Flaschendrehen

Zwei Drinks im Wettbewerb - Was bestellt die Redaktion?

Bei der diesmaligen Verkostung nehmen wir Rum ins Auge, oder eher: auf den Gaumen. Zwei Vertreter der Destillerie Angostura – einmal in der „klassischen“ Variante, einmal als „Rum mit Karneval-Feeling“ – nehmen uns mit auf eine kulinarische Reise in die Karibik, zum Inselstaat Trinidad & Tobago, die Heimat der beiden Kandidaten. Es treten an: der „Angostura 1919“ gegen den neuen „Angostura Tamboo“.

1919.

Der „1919“ präsentiert sich in einer eher klassischen – und neben dem „Tamboo“ unauffälligen – Flasche. Die typischen Rum-Noten, die aus dem Glas aufsteigen, lassen uns an weiße Karibikstrände denken; geschmacklich besticht der „1919“ mit einer zurückhaltenden Süße, in die sich ein dezenter Vanille-Geschmack mischt. „Also… bei einer Blindverkostung hätte ich den auch für einen Whiskey halten können“, gesteht eine Verkosterin – vielleicht, weil der „1919“ nicht die Rum-typische Süße hat – genau das finden die beiden Rum-Fans der Runde besonders interessant. 

Tamboo.

Ein echter Hingucker ist die farbenfrohe Flasche des „Tamboo“: „Da sprüht einem förmlich die karibische Lebensfreude entgegen!“, freut sich eine Verkosterin. Wir schnuppern. Ein süßlich würziger Duft steigt uns in die Nasen – was nicht allen einen verheißungsvollen Geschmack verspricht. „Zimt… das ist nicht so meins“, werden die Bedenken laut artikuliert. Aber bereits das erste Kosten führt zu überraschten Gesichtern: Der „Tamboo“ ist am Gaumen wesentlich milder als in der Nase – die Gewürznoten sorgen somit für eine aufregende geschmackliche Abwechslung, die in der Runde mit Freude angenommen wird. In der ganzen Runde? Nein – für zwei Rum-Purist:innen ist der „Tamboo“ geschmacklich doch zu überladen – sie greifen wieder zum „1919“. 

Begleitung.

Während wir zum „1919“ eindeutig ein Steak mit Fisolen und Speck als perfekten Begleiter sehen, wünschen wir uns zum „Tamboo“ eher ein Dessert: egal ob einen klassischen Kaiserschmarren oder einen „Exoten“ wie schwedische Kanelbullar oder mexikanisches Pan dulce. Vermutlich getriggert durch die karibische Herkunft der heutigen Kandidaten sind wir uns mit der Wahl der perfekten Location für den Rum-Genuss einig: Am Wasser muss sie sein! Beide Rum-Sorten sind die idealen Sundowner bei jeder Kabinenparty vom Gänsehäufl bis zum Bodensee.

Fazit:

In der Cocktail-Variante als Rum Manhattan ist der Sieger einstimmig der „Tamboo“ – bei der puren Verkostung fällt die Entscheidung knapper aus – aber auch hier kann sich der geschmacklich ausgefallenere „Tamboo“ durchsetzen.

Das Ergebnis: 3:2 für den „Angostura Tamboo“