Gefragt: Gute Mischung

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Die convenienten Vorteile von Sirup sind bei den Konsument:innen weiterhin gefragt, wenngleich die Verkaufsmengen zwischenzeitlich leicht zurückgegangen waren. Mit trendgerechten Produktneuheiten und starker werblicher Unterstützung wollen die Hersteller den Absatz wieder ankurbeln.

Betrachtet man die Entwicklung des Sirup-Marktes im letzten Jahr in Sachen Wert, so ist das Bild zunächst durchaus erfreulich: Die Umsätze sind 2023 mit +15,5% deutlich gewachsen (NielsenIQ, LEH exkl. Hofer/Lidl, 2023 vs. 2022). Zurückzuführen ist dies allerdings, wie in so vielen Warengruppen, auf Preissteigerungen, die natürlich auch in diesem Bereich aufgrund erhöhter Rohstoff-, Energie- sowie Personalkosten schlichtweg nötig waren. Besonders preissensible Verbraucher:innen reagierten darauf jedoch mit Zurückhaltung – und so lagen die Absätze vergangenes Jahr um 1,7% unter jenen von 2022. Die ersten Wochen des aktuellen Jahres zeigen aber schon wieder ein anderes Bild: Für das YTD2024 (bis KW08) belief sich das Umsatzplus auf 11,4%, aber auch die Mengen haben mit +5,4% wieder angezogen (NielsenIQ, LEH exkl. Hofer/Lidl). Das Gros der Verkäufe geht dabei auf das Konto bewährter Geschmacksrichtungen: „Die Sortenlieblinge Himbeer-Zitrone, Himbeer und Holunderblüten sind unverändert auf Platz 1 bis 3“, berichtet Sebastian Libiseller, Vertriebsleitung HoReCa bei Spitz. Aber wer die Nachfrage pushen und den Konsument:innen auch neue Verzehranlässe schmackhaft machen will, ist gut beraten, zusätzliche Impulse zu liefern. Jürgen Brettschneider, Geschäftsführer Mautner Markhof Feinkost GmbH: „Der Sirup-Markt ist sehr dynamisch. Um für Konsument:innen spannend zu bleiben, ist es daher essentiell, immer wieder Neues und Spannendes zu bieten.“ Dies tun die Hersteller heuer wieder auf unterschiedliche Weise – z.B. mit ganz auf aktuelle Konsument:innenwünsche angepassten Launches, etwa hinsichtlich der Rezeptur.

Ohne Zucker.

„Der Trend zu zuckerfreien Sirupen ist weiterhin ungebrochen“, berichtet uns Sandra Grünberger, Marketing Manager bei Eckes-Granini. Und so wird das „Yo Ohne Zucker“-Sortiment dieser Tage um die Variante „Pink Paradise“ ergänzt. Diese ist mit ihrem auffälligen Farbton im Sirup-Regal ein echter Eyecatcher, für den Pink Apple, pinke Drachenfrucht und Passionsfrucht kombiniert werden. Dies ergibt einen sehr fruchtigen Geschmack, mit dem man sich speziell an eine junge Zielgruppe richtet. Grünberger: „Wir bei ‚Yo‘ möchten den Menschen fruchtigen Genuss ohne Reue ermöglichen und mit ‚Yo Ohne Zucker Pink Paradise‘ ist uns eine neue aufregende Geschmackskomposition gelungen, die die Bedürfnisse einer modernen, trendigen Zielgruppe anspricht.“ Wie die bestehenden „Ohne Zucker“-Sorten („Himbeer-Zitrone“, „Holunderblüte“, „Orange“ und „Zitrone-Limette“) hat auch der Neuzugang nur 2kcal pro 100ml Fertiggetränk. Angeboten wird die Line Extension in der 0,7L-PET-Flasche mit himmelblauem Etikett, das die „Ohne Zucker“-Range optisch gut vom Standard-Sortiment abhebt. Neben der Produktneuheit sollen auch Marketing-Aktivitäten die „Yo Ohne Zucker“-Linie pushen: Auf dem Plan steht eine eigene Kampagne für die zuckerfreien Produkte, natürlich mit vollem Fokus auf die Variante „Pink Paradise“. Der bestens bekannte „Yo“-Jingle wurde dafür etwas modernisiert. Die Marke „Yo“ gesamt betrachtet konnte ihren Marktanteil übrigens zuletzt wertmäßig auf 24,04% ausbauen (Nielsen, FY2023, LEH inkl. Hofer/Lidl).

Teematik.

Bei Mautner Markhof freut man sich ebenfalls über großes Interesse an den Varianten ohne Zuckerzusatz. „Unsere ‚0% Zucker‘-Sirupe wachsen kontinuierlich“, berichtet GF Jürgen Brettschneider. Aber auch das klassische Sortiment kommt weiterhin gut an. „Wir punkten vor allem mit unserer Geschmacks- und Sortenvielfalt. So konnten wir letztes Jahr die 2021 als Limited Edition gelaunchte Sorte ‚Mango‘ dauerhaft listen und am Markt etablieren“, freut sich Brettschneider. Bei der heurigen Limited Edition bespielt man das Trendthema Eistee. Aus einer 0,7L-Flasche „Mautner Markhof Eistee Sirup“ (erhältlich in den Sorten „Pfirsich“ und „Zitrone“, siehe auch Produktvorstellung auf Seite 20) können 5L Fertiggetränk zubereitet werden. 

reduziert.

Mit einem Marktanteil von 10,6% ist „darbo“ im Sirup-Bereich als Nr. 3 im Markenranking etabliert (NielsenIQ, LEH exkl. H/L, YTD2024 bis KW08). Und auch bei Darbo bemerkt man den Einfluss des gestiegenen Ernährungsbewusstseins auf den Sirup-Markt. „Ein Trend, der auch im Jahr 2024 eine wesentliche Rolle spielen wird, ist Zuckerreduktion“, ist Julia Reiter, CMO A. Darbo AG, überzeugt. Im Sortiment deckt man diesen Konsument:innenwunsch mit den Geschmacksrichtungen „Holunderblüte“ und „Sizilianische Zitrone“ ab, die beide um 30% weniger Zucker enthalten als herkömmliche Sirupe, dabei aber mit hohem Frucht- bzw. Extrakt-Anteil punkten. Und das kommt bei den Verbraucher:innen offensichtlich an. „Wir konnten den Marktanteil bei den zuckerreduzierten Sirupen von 2022 auf 2023 mehr als verdoppeln“, schildert Julia Reiter, bezugnehmend auf Nielsen-Zahlen (LEH exkl. Hofer/Lidl). Die gesamte „darbo“-Sirup-Linie ist heuer auch wieder medial sehr präsent. Die entsprechende Kampagne umfasst Aktivitäten im TV, TV digital, in Print-Medien sowie online. 

Blumig.

Bei Höllinger will man weiterhin auf den Trend zu selbstgemachten Bio-Limonaden eingehen – mit Produkten wie etwa dem „Höllinger Ingwersirup“ oder „Lavendelblütensirup“. Aber auch Höllingers „Barkeeper’s Selection“, mit der man die Basis für Drinks, mit oder ohne Alkohol, liefert, wird weiter forciert. Zudem steht heuer rechtzeitig für das Muttertagsgeschäft ein speziell gestalteter Geschenkkarton mit drei Blütensirup-Variationen zur Verfügung. Dem noch nicht genug, hat man außerdem das Design der Sirupe im 1L-Getränkekarton aufgefrischt.

Klassiker.

Almdudler setzt in Sachen Sirup auf Bewährtes, also den „Almdudler Alpenkräuter Sirup“ sowie den „Almdudler Skiwasser Sirup“, wobei die Marke heuer wieder kräftige Werbeunterstützung erhält. „Wir aktivieren zielgruppengenau und reichweitenstark im TV, im digitalen Bereich und mit unseren absatzstarken Gewinnspielpromotions am PoS“, schildert Geschäftsführer Gerhard Schilling.

der mix macht’s.

Und so ist im Sirup-Bereich weiterhin ein guter Sortiments-Mix gefragt – aus klassischen Geschmacksrichtungen, die Menge machen, und ebenso unverzichtbaren Launches und Line Extensions, die Neukund:innen und neue Konsumanlässe generieren und für Zusatzumsätze sorgen können.