Hahn im Korb

„Gallo“ ist in Sachen Risotto-Reis wohl die bekannteste Marke im österreichischen LEH. Das italienische Unternehmen Riso Gallo hat auch bereits früh auf eine intensive Markenarbeit gesetzt. Immer dabei: der namensgebende Hahn. Wir haben mit Nicoletta Gasperini, Export Marketing & Sales, über die traditionsreiche Marke gesprochen.

PRODUKT: Riso Gallo war in Sachen Marketing ein Vorreiter. Was war der entscheidende Punkt hin zu einer starken Marke?
Gasperini:
Vor fast hundert Jahren war Riso Gallo das erste Reisunternehmen, das die Produkte in Kartons anbot. Was Riso Gallo in den 40er-Jahren am Standort in Argentinien begann, wurde 1946 dann auch auf dem Heimatmarkt in Italien eingeführt: Einzelverpackungen für den Handel anzubieten, war eine Markt-Innovation. Und ein Konzept, das als effektives Instrument zum Aufbau des Bekanntheitsgrades funktionierte. Gleichzeitig konnte durch die Einzelkartonage auch mehr Produktsicherheit für die Verbraucher:innen gewährleistet werden.

PRODUKT: Was waren die ersten Kampagnen und deren Inhalte – und welche sind es heute?
Gasperini:
Riso Gallo begann schon früh in Markenkommunikation zu investieren. Aus dem Jahr 1968 stammt der geniale Claim „Chicchiricchi“, der „Riso Gallo“ schon immer ausgezeichnet hat. Der krähende Hahn stellt noch heute die perfekte Synthese zwischen Produkt, Symbol und Unternehmensmission der Marke dar. Der Claim, der in den 1970er Jahren während der sogenannten „Carosello“-Spots den Weg der Fernsehwerbung markierte, wurde in den 2000er Jahren wieder aufgegriffen und zum „Chicchiricchi di fantasia“. Der Star jedes Werbespots ist der Hahn, der sich verwandelt, um die perfekte Lösung in der Küche zu präsentieren. Bis heute ist er das Symbol für Qualität und Tradition. Die aktuellen Print- und Digital-Kampagnen fokussieren das „Riso Gallo“-Nachhaltigkeitskonzept mit den Markenclaims „Reis aus nachhaltiger Landwirtschaft“ und „100% Italien“.


PRODUKT: Riso Gallo will die Risotto-Kultur in die ganze Welt hinaustragen. Wie weit ist man in Sachen Risotto in Österreich?
Gasperini:
In Österreich ist das Thema Risotto durch die geografische Nähe zu Italien bereits selbstverständlich und Teil der Genusskultur. Risottoreis und Reis ist in Österreich eine wachsende Kategorie mit viel Potential für uns. Die letzten GfK-Zahlen haben gezeigt, dass „Riso Gallo“ im Jahr 2023 die am stärksten wachsende Marke im Risotto-Bereich ist. Weitere Fakten: 79,2% aller Österreicher essen Reis, 21,5% aller Österreicher essen Risotto. Speziell während der letzten fünf Jahre hat sich Risotto als Hauptspeise etabliert und wird nicht als Beilage, wie ein Langkornreis, verstanden. Riso Gallo hat den Markt in recht kurzer Zeit für die Marke weit entwickelt, aber für das Unternehmen gibt es noch viele Ansätze, diesen volumenorientiert weiter auszubauen.

PRODUKT: Welchen Stellenwert haben Innovationen für die Markenarbeit?
Gasperini:
Innovationen geben einer Marke Vitalität, sie sorgen für Dynamik im Reisregal. Da Risotto häufig als kein einfaches Gericht gilt, hat Riso Gallo Convenience-Produkte zu den Haupt-Risotto-Sorten platziert. Mit „My Risotto Perfetto“ ist eine einfache und sichere Risotto-Zubereitung in nur zwölf Minuten möglich. Zudem ergänzen Spezialitäten wie „Riso Gallo Nero“ und „Riso Gallo Rosso“ das Sortiment – auch diese Sorten stehen für Reis aus nachhaltiger Landwirtschaft. Und mit der neuen Flat Bottom-Verpackung aus recycelbarem Kunststoff folgen sie unserem 360°-Nachhaltigkeitskonzept „vom Feld bis auf den Teller“. Riso Gallo gilt als Pionier in der Reisbranche – bei der Forschung, der Entwicklung neuer Produkte und bei Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. 

Im Interview: Nicoletta Gasperini, Export Marketing & Sales, bei Riso Gallo.
Heutige Innovations- & Marketingthemen: Nachhaltigkeit und Convenience.
Vor 100 Jahren eine Innovation:
Reis in „markierten“ Verpackungen.