Solide Performance

Der Obmann vom Verband der Brauereien Österreichs, Karl Schwarz, und GF Florian Berger charakterisieren den Bierdurst der Österreicher:innen in 2023 „trotz heraus­fordernder Umstände“ als „stabil“.

Die heimische Bierbranche durfte sich im Jahr 2023 über ein zufriedenstellendes Ergebnis freuen. Laut dem Verband der Brauereien Österreichs liegt der Gesamtausstoß des Vorjahrs bei 9,98 Mio. Hektoliter und kommt damit an das sehr hohe Niveau des Jahres 2019 heran.

Der Bier-Inlandsabsatz (inkl. AF-Bier) lag bei 8,55 Mio. HL, die Exporte beliefen sich auf 1,43 Mio. HL. Wie seit vielen Jahren führt „Lager-/Märzenbier“ das Ranking der beliebtesten Sorten innerhalb Österreichs an, gefolgt von den Kategorien „Spezialbier“, „Schankbier“, „Pils“, „Radler mit Alkohol“ sowie „AF-Bier“ inklusive. Auch interessant: Das „Bockbier“ hat sich im Vorjahr nahezu verdoppelt. 

RÜCKBLICK.

Karl Schwarz, der Obmann des Verbands der Brauereien, bezeichnete 2023 im Rahmen der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz als „schwierig“ und ging ins Detail: „2023 war ein schwieriges Jahr, das von einer historisch hohen Inflation und einer Veränderung der Absatzmärkte sowie Konsumzurückhaltung geprägt war.“ Gleichzeitig meinte er aber auch: „Unter Berücksichtigung dieser Aspekte können wir mit den Ergebnissen zufrieden sein, zumal 2022 das Jahr mit dem höchsten Bierausstoß seit den 1990er Jahren war.“ Der unmittelbare Vergleich der beiden Jahre sei für ihn aber nur bedingt aussagekräftig, war 2022 doch geprägt von „Nachholeffekten“ und damit nicht repräsentativ. „Ein Rückgang im Ausstoß von nur 3% im Vergleich zum Ausnahmejahr davor ist daher ein mehr als solides Ergebnis“, freut sich Schwarz.

WANDEL.

Das vorige Jahr hat auch gezeigt, dass bei den Konsument:innen ein gewisser Wandel stattfindet, „u.a. der bewusstere Umgang mit Alkohol sowie der demographisch-ethnische Wandel in der Gesellschaft“, so Karl Schwarz, der anmerkte: „Das ist die Realität, der sich die Brauer stellen müssen.“ Darüber hinaus sei die Kostenbelastung aufseiten der Brauereien nach wie vor hoch und könne nicht 1:1 an Handel und Gastronomie weitergegeben werden. Die hohen Lohnabschlüsse in den beiden vergangenen Jahren schlagen zudem „auf den Bierpreis durch“. Der Obmann fordert daher erneut die Regierung auf, die Schieflage bei der Biersteuer „zu begradigen“ und diese auf die Hälfte zu senken.

TREND.

Ein Zukunftsmarkt könnte AF-Bier sein. In Österreich beträgt der Anteil am Gesamtausstoß 3,3%. Zur Verdeutlichung des Potenzials verweist Verbands-GF Florian Berger auf Österreichs bieraffine Nachbarländer: „In Deutschland liegt der AF-Bieranteil bereits bei 7,6%; in Tschechien bei 6,3%.“