BELOHN-ERHÖHUNG

© Nils Jacobi/shutterstock

Snacking ist nicht nur bei Menschn ein echtes Trendthema. Auch unsere Haustiere bekommen immer öfter zwischendurch ein Leckerli. Katzensnacks etwa gelten als Wachstumstreiber der Kategorie – aus guten Gründen.

In der sozialen Hierarchie hat die Katze einen beachtlichen Aufstieg hingelegt. Vom Mäusefänger am Bauernhof erlebte sie ein Upgrade zum vollwertigen Familienmitglied. Und wer zur Familie gehört, wird natürlich umsorgt, verwöhnt und belohnt. Dies hat nicht nur zu einer verstärkten Nachfrage nach Premium-Petfood-Konzepten gesorgt, sondern auch das Segment der Katzensnacks kräftig vorangetrieben. Während Leckerlis bei Hunden etwa beim Erlernen erwünschten Verhaltens (Sitz!, Platz!...) seit langem regelmäßig im Einsatz sind, ist das Snacking-Prinzip bei Katzen noch nicht ganz so stark ausgeprägt – aber deutlich im Wachstum begriffen. „Katzensnacks entwickeln sich in der Summe der letzten zwölf Monate positiv – sowohl im Wert als auch im Volumen“, berichtet Kim Smet, General Manager Mars Austria. „Der Markt für Katzennahrung allgemein ist im letzten Jahr um 14% gewachsen, Katzensnacks sind mit einem Wachstum von 15,4% einer der Treiber dieser Entwicklung“, so Natascha Jeromin, Leiterin Category Management AT & CH bei Vitakraft, die auch gleich die Hintergründe erklärt: „Genauso wie Hundebesitzer haben auch viele Katzenbesitzer das Bedürfnis, ihrem Tier zu zeigen, wie sehr es geliebt wird. Katzen unterscheiden sich allerdings in ihrem Wesen von Hunden, sind ‚wählerischer‘ und weniger ‚zugänglich‘. Durch die Verfütterung von Snacks erlebt die Katze eine positive Interaktion mit dem Menschen, die zu einer liebevollen und engen Beziehung beitragen kann.“ Bei Mars sieht man das ähnlich. General Manager Kim Smet: „Durch die zunehmende Humanisierung von Haustieren und den Status von Haustieren als Familienmitglied gewinnen Belohnungsmomente und besondere Genussmomente auch bei Katzen an Bedeutung. Ein besonderes Fütterungserlebnis schafft Nähe.“

Unterschied.

Doch inwieweit unterscheiden sich die Leckerlis eigentlich von herkömmlicher Katzennahrung? Kim Smet, Mars: „Snacks sind Ergänzungsfuttermittel, die zur Belohnung zwischendurch gefüttert werden können. Sie sind nicht wie ein Alleinfuttermittel zusammengesetzt, das alle Nährstoffe in der richtigen Menge und im richtigen Verhältnis zueinander enthält und ausschließlich gefüttert werden kann, sondern sollen für ergänzende Genussmomente bei Katzen sorgen.“ Auch bei Vitakraft betont man: „Snacks allein können nicht den ernährungsphysiologischen Bedarf der Katze decken – hierfür ist immer zusätzlich Hauptfutter erforderlich“, so Natascha Jeromin.

News.

Abhängig vom Belohn- bzw. Verwöhnmoment und natürlich auch von den Vorlieben der Katze können Snacks unterschiedlichster Art zum Einsatz kommen. Mars beispielsweise bietet entsprechende Produkte nicht nur unter der Marke „whiskas“ an, sondern hat mit „Dreamies“ auch eine eigene Katzensnack-Linie, die sich erfreulich entwickelt, wie Kim Smet ausführt: „Mit der Marke ‚Dreamies‘ wachsen wir laut Nielsen in der Summe der letzten zwölf Monate im niedrigen zweistelligen Bereich.“ Verantwortlich dafür sind einerseits größere Packungsformate wie die 350g-„Mega Box“, aber auch Sortimentszuwächse wie „Dreamies Creamy“. Diese Schleck-Snacks werden in den Geschmacksrichtungen „Huhn“ und „Lachs“ in der 4x10g-Einheit angeboten und eignen sich für die Fütterung per Hand oder in der Schüssel, können aber auch als Topping verwendet werden. Ebenfalls neu im Portfolio sind die „Dreamies mit Katzenminze“ – ein Snack, der außen knusprig und innen cremig ist.

Fleischig?

Bei Vitakraft schürt man das Interesse an Katzensnacks ebenfalls regelmäßig mit entsprechenden Produktneuheiten, wie etwa den letztes Jahr lancierten „Vita Naturals“. Diese bestehen zu 100% aus natürlichen Zutaten, auf jegliche Art von Zusatzstoffen, aber auch auf Getreide oder Zucker, wird verzichtet. Zu haben sind die „Naturals“ als fleischige Sticks mit Huhn oder Lachs in MSC-Qualität, aber auch als Liquid-Variante zum Schlecken (ebenfalls mit MSC-Lachs). Eine spannende Innovation brachte man außerdem kürzlich mit den „Vitakraft Veggies“ in die Regale: Diese zeichnen sich durch eine 100% vegetarische Rezeptur aus. Zwei Sorten stehen zur Verfügung, nämlich „Karotte + Rote Beete“ sowie „Käse + Tomate“. Und weil die Snack-Momente immer häufiger werden, serviert man den Katzenhaltern außerdem auch noch eine praktische Verpackungseinheit: So ist der „Vitakraft Liquid Snack“ nun auch im Multipack mit 16 Sachets erhältlich. 

Potential.

Die Neuheiten der Hersteller liefern für das Wachstums-Segment Katzen­snacks also weiterhin wertvolle Impulse. Insgesamt darf man sich von dieser Kategorie wohl noch einiges erwarten. Kim Smet, Mars: „2 von 5 Katzeneltern geben noch keine Snacks, sie müssen diese Kategorie erst noch entdecken.“ „Katzensnacks haben in Österreich aktuell einen Anteil von 15% am Gesamtmarkt für Katzenfutter“, weiß Natascha Jeromin von Vitakraft (NielsenIQ, LEH+DFH inkl. HD, Hundesnacks inkl. Chews & Bones, MAT KW12/2023) und gießt auch gleich noch das Potential in Zahlen: „Bei Hundesnacks liegt dieser Anteil bereits bei 47%.“

Einsatzmöglichkeiten für Katzensnacks:

Sabine Nikodemus ist als Tiertrainerin und Tierverhaltensberaterin tätig – mit Schwerpunkt auf Hunden und Katzen (www.menschundtier.com).

Katzen sind soziale Tiere, die, wenn sie entsprechend sozialisiert aufgewachsen sind, das Zusammensein mit Artgenossen brauchen und die Zuwendung vom Menschen genießen. Diese muss nicht beim genüsslichen Streicheln enden, sondern kann durchaus – wie bei Hunden gut bekannt – aus Trainingseinheiten bestehen, in denen sich die Katze Belohnungshäppchen verdienen kann. Sinnvolle Aufgaben sind z.B. das Einsteigen in die Transportbox, sich bürsten lassen oder auch Tricks wie Sitz!, Männchen, im Kreis drehen usw. – Catdance also quasi ;-). Vor allem Wohnungskatzen profitieren von dieser abwechslungsreichen Beschäftigung. Wichtig ist dabei die Auswahl der passenden, d.h. aus Sicht der Katze schmackhaftesten Leckerlis, denn nur dann haben sie auch einen wahren Belohnungswert.