Bestandserhaltend

Immer mehr Verbraucher hinterfragen die industrielle Fischerei, damit wird es für Markenartikler noch essentieller ihre nachhaltigen Aktivitäten zu kommunizieren.

Der weltweite industrielle Fischfang und seine Auswirkungen auf die Bestände sowie auf die Gesundheit der Meere ist immer wieder Thema kritischer Berichte. Umso wichtiger ist es für Markenartikler, ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit aktiv und glaubwürdig zu kommunizieren.

Transparenz und Glaubwürdigkeit sind die Schlüsselworte, wenn es darum geht, jenen Bildern und Berichten entgegenzutreten, die die Verbraucher in Sachen industrielle Fischerei immer wieder erreichen – und die so manchen Kunden den Appetit verderben. Was Unternehmen bereits geändert haben und was sie laufend verändern – darüber wird eher selten berichtet, schließlich gilt noch immer das Motto „only bad news are good news“. Und zugegeben, damit sich weltweit etwas bewegt, macht es natürlich Sinn, Missstände konsequent aufzudecken. Aus Marketing- und Verkaufssicht ist es daher aber längst unabdingbar geworden, sich nicht nur aktiv nachhaltig zu engagieren, sondern dieses Engagement auch nach außen zu tragen. Die wichtigsten Player am heimischen Markt tun das auch – aktuell etwa mit unterschiedlichen Maßnahmen. 

Rio mare.

Auf eine langfristige Partnerschaft mit dem WWF setzt etwa die Bolton Gruppe für die Marke „Rio mare“, was eine Win-Win-Situation nicht nur für die beiden Partner, sondern insbesondere für deren beider Ziel, die globalen Bestände aktiv zu sichern, schafft. Bereits 2016 hat man sich zusammengetan, um gesunde Ozeane und den Lebensunterhalt der davon abhängigen Gemeinschaften zu schützen. Jetzt folgt die zweite Phase der Partnerschaft, die bis 2024 vereinbart wurde. Sie konzentriert sich auf die Erhöhung der Nachhaltigkeit in den Lieferketten von „Rio mare“. „Wir sind stolz, die Vereinbarung mit dem WWF zu erneuern. Trotz der bereits erzielten positiven Veränderungen sind wir der Meinung, dass es noch nicht genug ist. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das nachhaltigste Thunfischunternehmen der Welt zu werden. In diesem Sinne bestätigen wir unser Ziel, bis 2024 100% unseres Thunfisches, für unsere gesamte Geschäftseinheit, aus MSC-zertifizierten Fischereien oder aus Projekten zur Verbesserung der Fischerei (FIPs) zu beziehen“, erzählt Luciano Pirovano, Global Sustainable Development Director von Bolton Food. Damit solche Umstellungen funktionieren, braucht es neben dem Commitment des Handels auch das der Verbraucher – was wiederum Marketing-Kampagnen mit Nachhaltigkeits-Fokus auf den Plan ruft. Jörg Grossauer, GF Bolton Austria: „Die Partnerschaft wird durch Kommunikationskampagnen unterstützt, um den verantwortungsvollen Konsum zu fördern.“

Vier Diamanten.

Anschaulich und ehrlich setzt sich Vier Diamanten (Princes Group) bereits seit einiger Zeit in einem animierten TV-Spot in Szene und betont auch dabei den Fokus auf Nachhaltigkeit. Aktuell stellt man das Thema Transparenz zudem deutlich mit der Implementierung einer Transparency-Plattform ins Zentrum der Kommunikation. Menno Bax, Marketing Director Princes Food: „Unsere Produkte waren von Anfang an rückverfolgbar, dank unserer internen Richtlinien. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach mehr Transparenz auch bei Endkonsumenten möchten wir diese Informationen gerne auch mit unseren Kunden teilen.“ Ab sofort kann man daher online den aufmerksamkeitsstark aufgedruckten EAN-Code der gekauften Dose eingeben und vom Fangort bis zum lokalen Markt alle Informationen abrufen. 

Nuri.

Hier kommen die Zutaten für Nuri-Sardinen in die Konserve – das ist Handarbeit, die ihren Preis hat.

Mit Kultstatus, der über das Design, Merchandise-Artikel und einen Shop im 1. Bezirk in Wien gepflegt wird, macht Glatz bei der Marke „Nuri“ deutlich, was in der Dose steckt: Nämlich echte Manufaktur-Arbeit und ein dementsprechend sorgsamer Umgang mit der Ressource Fisch – in dem Fall der Sardine. „Nuri“ arbeitet eng mit den lokalen Fischern zusammen, die den wertvollen Rohstoff ausschließlich in der Saison fischen. Ein Tiefkühllager für den frischen Fisch gibt es nicht, denn die Ware wird sofort und in Handarbeit verarbeitet. Reinhard Korner, GF Glatz: „Die Kultsardine ist kein Massenprodukt. Vom frischen Fisch bis zur fertigen Konserve ist zur Herstellung einer ‚Nuri‘-Dose ungefähr das Dreifache an Produktionsschritten im Vergleich zu einem herkömmlichen Supermarktprodukt erforderlich. Die limitierte Herstellung gibt Nuri zudem die Möglichkeit, die Maßnahmen zur Sicherung der Qualität und zum Schutz der Umwelt besonders genau zu kontrollieren.“