Der richtige Preis

Für efko-Geschäftsführer Klaus Hraby steht außer Frage, dass „die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln einen Wert hat“.

Das oberösterreichische Unternehmen efko ist seit jeher eng mit dem regionalen Anbau von Lebensmitteln verbunden. „Rohstoffe sind die Basis unserer Produkte“, sagt efko-Geschäftsführer Klaus Hraby und erläutert im persönlichen Gespräch, warum efko einen respektvollen Umgang mit Natur und Boden lebt und sich für den Wert heimischer Lebensmittel stark macht.

Die Teuerungen der jüngeren Vergangenheit zeigen sich für alle im heimischen Warenkorb. Die Preissteigerungen wirken sich in allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft aus. Das gilt auch im personalintensiven Gemüse- und Obstanbau. Besonders bei Lebensmitteln wird eine Diskrepanz der Wünsche der Konsument:innen sichtbar: Sie wollen höchste Qualität, aber zum günstigen Preis. „Das funktioniert nicht. Uns muss klar werden, dass die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln einen Wert hat“, stellt efko-Geschäftsführer Klaus Hraby fest und führt weiter aus: „Gemeinsam mit unseren Landwirt:innen sind wir nicht nur Produzent:innen, sondern auch Arbeitgeber:innen. Unsere Mitarbeiter:innen entsprechend ihrer Leistung zu entlohnen, sichert zwar einerseits die Kaufkraft, wirkt sich jedoch auf die Preise der Lebensmittel aus, dieser Zusammenhang muss uns bewusst sein.“

Herausforderung.

Die klimatischen Veränderungen fordern die landwirtschaftlichen Betriebe massiv. „Bei uns in Oberösterreich kommen wir mit der Wasserversorgung grundsätzlich noch gut zurecht. Im Osten Österreichs, stellt sich die Situation als ungleich herausfordernder dar“, weiß Hraby. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu sichern, ist ein zentrales Thema bei efko. Aufgrund der efko-Beteiligungsstruktur sind 49% des Unternehmens im Besitz von 120 Landwirt:innen, die den Großteil der Rohstoffe sicherstellen; ca. 70 dieser Landwirt:innen beliefern efko regelmäßig. „Alle unsere Partner:innen sind stabile Betriebe, die unseren Gedanken von regionalen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln mittragen“, so der efko-Geschäftsführer.

Ernte.

Auf den heimischen Feldern im Eferdinger Becken werden auf einer Fläche von 100ha rund 6.900 Tonnen Gurken geerntet.

Die an efko liefernden Landwirt:innen werden von Erntehelfer:innen unterstützt. Aktuell sind es 1.200 Erntehelfer:innenplätze in Oberösterreich. „Gerade bei der Ernte von personalintensiven Lebensmitteln wie Erdbeeren, Einleggurken sowie im gesamten Bio-Bereich sind wir auf die Unterstützung von Saisonarbeiter:innen angewiesen“, betont Hraby und ergänzt: „Mit der Überarbeitung der Kontingentregelung hat die Politik einen wichtigen Schritt gesetzt. Wir brauchen für sogenannte ,Stammerntehelfer:innen‘ keine Kontingente mehr.“ Die strukturellen Lösungen sind aber nur eine Seite der Medaille – das Zwischenmenschliche die andere. Die Landwirt:innen sorgen für die Unterbringung der Arbeiter:innen. Eine Herausforderung dabei ist die Sprache. Es gibt nur ein begrenztes Angebot an Dolmetscher:innen. Daher versucht efko, Personen mit der gleichen Muttersprache bei den gleichen Betrieben unterzubringen.

Innovation.

Mit dem Tochterunternehmen agroleo geht efko nun auch den Weg der Eigenproduktion. In Leopoldsdorf im Marchfeld baut die efko-Tochter Rucola, Babyspinat und Vogerlsalat an. Diese sind laut Klaus Hraby landbaulich nicht einfach zu kultivieren bzw. für heimische Landwirt:innen nicht immer attraktiv anzubauen. Daher wurden sie bisher oft aus dem Ausland importiert. „Die Idee hinter agroleo ist, dass wir diese Pflanzen nun selbst anbauen. Somit sind diese die ganze Saison in Österreich ausreichend verfügbar“, so Hraby. 2024 soll die Umsetzung für agroleo abgeschlossen sein. Dann könnte agroleo ein Vorzeigeprojekt der Branche werden. „Beweist sich der neue Weg von agroleo in allen Bereichen der Wertschöpfungskette, dann können wir damit die Versorgung mit heimischen Rohstoffen auch in Zukunft sichern“, ist der efko-Geschäftsführer überzeugt.

fact-Box

Umsätze efko-Gruppe ges.: 168,5 Mio. €
Zahl der Vertragslandwirt:innen: aktuell 120 Genossenschafts­bäuer:innen
Lebensmittelanbau: rund 800ha Anbaufläche
Marktanteil der efko-Produkte: Sauergemüse ges. 43,4% lt. Nielsen (ohne Hofer/Lidl)
Mitarbeiter:innenzahl: 649 in der efko-Gruppe