Der Strich hinter dem Biep

Der „Wrigley’s Juicy Fruit”-Kaugummi war das weltweit erste Produkt, dessen Barcode gescant wurde.

Kaum eine Erfindung hat den Alltag im Supermarkt derart maßgeblich verändert wie der Barcode. Nun feiert das Symbol hinter dem „Biep“ 50-jähriges Jubiläum. Und auch die nächste Code-Generation steht schon in den Startlöchern.

Was aussieht wie eine simple Kombination unterschiedlicher Striche, ermöglicht durch einen Scan die Verbindung eines Produktes mit der digitalen Welt. In der Praxis sorgt der Barcode dafür, dass die Warteschlangen an den Kassen kurz sind und vereinfacht die Verwaltung von Lagerbeständen ganz massiv. Auf über 1 Mrd. Produkten ist er heute weltweit zu finden – das ergibt rund 10 Mrd. „Bieps“ täglich. Das hat Norman Joseph Woodland wahrscheinlich nicht geahnt, als er 1949 seine ersten Ideen zum Thema Strichcode an einem Strand in Florida in den Sand gezeichnet und schließlich 1952 zum Patent angemeldet hat. Doch erst im Jahr 1973 einigten sich zehn Branchenführer aus Handel und Industrie in den USA auf den Barcode als einheitliches Symbol zur Identifikation von Lebensmittelprodukten und ermöglichten damit den Durchbruch dieser genialen Idee. Das erste Produkt, das offiziell gescant wurde, war übrigens ein „Wrigley’s Juicy Fruit“-Kaugummi. Es folgte (1977) die Gründung der European Article Numbering Association (EAN) sowie kurz darauf der EAN Austria – heute GS1 Austria.

Zukunft.

Gregor Herzog, GF GS1 Austria, erwartet derzeit kein Aus für den Strichcode.

GS1 Austria ist bis heute – als Teil des internationalen GS1 Netzwerks – in Österreich für das GS1-Artikelnummernsystem zuständig. Und somit auch für dessen Weiterentwicklung, denn die weiter voranschreitende Digitalisierung sowie der Wunsch nach Transparenz stellt natürlich den Barcode vor Herausforderungen. „Die Richtung geht hier ganz klar zu 2D-Codes“, erläutert Gregor Herzog, Geschäftsführer GS1 Austria und Chairman GS1 in Europe. „Darin können viel mehr Informationen verschlüsselt werden als in eindimensionalen Strichcodes. Außerdem sind sie robuster und leichter lesbar.“ Im Gesundheitswesen sind 2D-Codes übrigens längst im Einsatz. Und auch im FMCG-Bereich wird ein solcher bereits vielfach, etwa für Hintergrundinfos oder Gewinnspiele, verwendet – als QR-Code. Auch wenn zweidimensionale Codes neue Möglichkeiten eröffnen – ein Ende des linearen Strichcodes ist vorerst nicht in Sicht. Für die Bedürfnisse am PoS ist er derzeit noch ausreichend. Was die Zukunft bringt, bleibt spannend. Gregor Herzog: „Der 2D-Code birgt jedenfalls ein unglaublich großes Potential.“