Fesch am Tisch

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Das Packaging Design ist maßgeblich entscheidend für den ersten Eindruck von einem Produkt, in vielen Bereichen aber noch viel, viel mehr – etwa bei Konfitüren und Honig. Wir haben mit den Herstellern darüber gesprochen, was die Optik ihrer Produkte verrät.

Direkt am Regal hat man ja bekanntlich üblicherweise keine Möglichkeit, mal schnell ein Löfferl zu kosten. Die einzelnen Hersteller müssen deshalb mit ihrem optischen Auftritt klar und deutlich kommunizieren, was den Käufer im Glas erwartet. „Das Produktdesign soll im Idealfall der Marken-Positionierung entsprechen“, meint Martin Darbo, Vorstandsvorsitzender der A. Darbo AG. Doch was Konfitüre und Honig angeht, kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Wenn heutzutage gefrühstückt wird, dann gerne richtig – also mit hochwertigen Produkten und einem schön gedeckten Tisch. Das impliziert den Anspruch an die Produkte, dass sie sich auch als appetitlicher Hingucker auf der Tafel eignen. Und zugleich das Gefühl vermitteln, dass man sich damit etwas wirklich Besonderes gönnt. „In unserem Fall steht die Marke ‚darbo‘ für höchste Qualität, unverwechselbaren Genuss und eine liebliche Natürlichkeit. Bei der Packungsentwicklung wurde versucht, alle diese Marken-Eckpfeiler zu integrieren“, schildert etwa Martin Darbo. Von Honigmayr hört man: „Das Produktdesign soll auf den ersten Blick für hochwertigste Qualität und authentischen, unverfälschten Honig stehen.“ Und auch bei Staud’s will man natürlich die hohe Güte der Produkte optisch optimal unterstreichen, wie Geschäftsführer Stefan Schauer ausführt: „Wenn jemand ein Glas ‚Staud’s‘-Konfitüre betrachtet, muss er immer spüren, dass es sich hier um etwas ganz Besonderes in puncto Qualität und Geschmack handelt. Unser achteckiges Glas ist da schon einmal ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal.“

Wie daheim.

Eine Besonderheit des Konfitüren-Marktes ist auch, dass die im großen Stil von Markenherstellern erzeugten Produkte ja immer auch in einer Art Konkurrenzverhältnis zu Selbstgemachtem stehen. Und auch diese Tatsache hat natürlich einen Einfluss auf den Auftritt vieler Marken. „Es ist in der Tat so, dass wir uns vom ‚Hausgemachten‘ inspirieren haben lassen. Bei unserer ‚darbo Naturrein‘-Range war das Deckeletikett so eine Anlehnung, weil man von zu Hause gewohnt ist, dass über den Deckel noch ein Tuch gespannt wird“, schildert Martin Darbo. Auch im Sortiment der Unterweger Früchteküche findet man Design-Elemente, die das Attribut „wie hausgemacht“ transportieren sollen. Die Gläser tragen transparente Etiketten, auf denen mit stilisierter Handschrift die Fruchtsorte dargestellt wird. „Die Handschrift steht für die lange Tradition unseres Unternehmens mit Rezepten aus ‚Großmutters Fundus‘“, so Geschäftsführerin Michaela Hysek-Unterweger. Mit der Entscheidung für das besondere Design ist man höchst zufrieden. Hysek-Unterweger: „Immer wieder fragen Händler an, die ‚das schöne Glas‘ ins Regal stellen wollen.“

Charakter.

Natürlich ist das Packungsdesign auch dafür da, um neben dem Markenversprechen die Eigenschaften des jeweiligen Produktes zu unterstreichen. Bei den „Tiroler Früchteküche Bio“-Produkten etwa kommt ein grüner Deckel zum Einsatz, der einerseits Natürlichkeit vermittelt und andererseits die Linie vom konventionellen Sortiment abhebt. „Wir versuchen, den Kernvorteil für den Konsumenten immer möglichst klar herauszuarbeiten“, schildert auch Staud’s-GF Stefan Schauer. So werden etwa die Eigenschaften der neuen Linie „1/3 weniger Zucker“ durch entsprechende graphische Codes, z.B. einen hohen Weißanteil oder eine schmale Schrift, unterstrichen.

Sichtweise.

Die Markenartikler sind also durchwegs bemüht, die Vorzüge ihrer Brands und der einzelnen Produkte auf ihren Packagings so umzusetzen, dass Werte und Eigenschaften für die Konsumenten auf einen Blick ersichtlich sind – und zugleich optisch so ansprechend, dass sie gerne am Tisch und davor gerne im Einkaufswagen landen.