Gesamtkunstwerk

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Gerade im Premium-Segment sind Verpackungen eigenständige, für sich sprechende Produkte. Ihnen kommt zentrale Bedeutung zu. Nicht zuletzt, da die Kaufentscheidung am PoS zunehmend von deren Optik abhängig gemacht wird.

Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, egal ob als Verpackungsmaterial Karton, Kunststoff, Metall oder Glas zum Einsatz kommt. „Premium-Verpackungen charakterisieren sich generell durch ihre Erscheinung oder Funktionalität, die in der Regel subjektiv als hochwertig wahrgenommen wird“, beschreibt Alexander Draxler, Global Sales Director Non-Food Packaging der Alpla Gruppe, einem der Technologieführer in der Entwicklung und Herstellung von Kunststoffverpackungen weltweit. Eine weitere Rolle spielt zudem die Branche und auch der jeweilige lokale Markt. Bei Kosmetik- und Pflegeprodukten sind Haptik und Optik zentrale Elemente. Gängig sind etwa Glanz, Texturen, Prägungen, Veredelungen oder auch hochwertige Aufdrucke. „Im Homecare-Bereich wird dagegen der Premium-Eindruck vor allem über ein auffälliges, stimmiges Design, eine besondere Funktion oder technische Innovation erreicht. Branchenübergreifend gibt es jedoch ein verstärktes Nachhaltigkeitsbedürfnis, sowohl bei den Anbietern als auch bei den Konsumenten“, sagt Draxler. Alpla reagierte darauf mit einem Angebot an biologisch abbaubaren bzw. nachhaltigen Verpackungen sowie Refill-Konzepten. „The simple one“ zum Beispiel ist eine – sehr leichte – Nachfüllpackung für verschiedenste Produkte. Neben Nachhaltigkeit und Funktionalität spielt die attraktive Optik hier eine große Rolle. Zum Einsatz kommt sie daher bei der Naturkosmetik-Linie von Susanne Kaufmann.

Dekorativ.

„Im Grunde macht die Wahrnehmung des Kunden eine Verpackung zur Premium-Verpackung“, weiß Ingo Grunewald, Sales/Marketing bei Klann Packaging. Das Unternehmen ist spezialisiert auf dekorative Verpackungsdosen aus Weißblech. Im Kern sollen Design und Präsentation die Zielgruppe ansprechen und das Produkt auszupacken ein Erlebnis werden. „Es geht darum, so viele Sinne des Kunden wie möglich positiv anzusprechen. Bei Dosen legen wir unser besonderes Augenmerk auf Deckelsitz, Qualität der Verarbeitung und unterschiedliche Oberflächen“, so Grundewald. Die Dose selbst wird dann zum Markenbotschafter: „Wir haben alles richtig gemacht, wenn der Konsument die Verpackung behalten will, nachdem er das Produkt ausgepackt hat“, ergänzt Grunewald. Informationsdefizite seitens der Verbraucher gibt es jedoch über die unendliche Recycelbarkeit von Metalldosen. „Theoretisch findet sich in einer alten Dose Metall aus einer Autokarosserie aus den 70ern, einer alten Dampflokomotive oder einer Kutschenradnabe wieder. Bei keiner anderen Verpackung ist die Recycling-Quote so hoch wie beim Weißblech“, schildert Grunewald.

Zweierlei.

„Besonders spannend ist für uns momentan definitiv das Zusammenbringen von nachhaltigeren Verpackungen – wie unser recycelbares ‚EcoLam‘ Produkt aus Mono-PE – und die Premium-Gestaltungsmöglichkeiten dessen“, beschreibt Dietmar Lenko, Head of Technical Innovation Consumer Business Constantia Flexibles, die Herausforderungen im Bereich der flexiblen Verpackungen. Produkte können ihm zufolge in zweierlei Hinsicht über deren Äußeres im Premium-Bereich positioniert werden: Zum einen über Druckbild und Haptik, zum anderen über Nachhaltigkeitsaspekte. „EcoLam“ vereint hier beides. „Es ist nicht nur mit verschiedenen Barriereeigenschaften erhältlich, sondern lässt sich mit allen Standard-Druckarten bedrucken, transparent oder matt gestalten“, fasst Lenko die Stärken dieser Lösung zusammen.

Faltbar.

Dass hochwertige Produkthüllen nicht nur mit auffallenden Veredelungen punkten, sondern zudem Themen wie Convenience und nachhaltige Materialien eine Rolle spielen, beobachtet man auch bei Karl Knauer. Martin Glatz, Mitglied der Geschäftsleitung/ Leiter Verkauf, Marketing, Forschung und Entwicklung: „Hochveredelt kann mittlerweile auch bedeuten, ein schlichteres Design und nachhaltige Materialien sowohl bei der Verpackung als auch bei der Veredelung zu wählen und trotzdem – oder gerade deswegen – eine Premium-Verpackung zu präsentieren. Die Kunst besteht dann darin, die Marke so zu inszenieren, dass sie zum einen hochwertig, aber trotzdem als natürlich und nachhaltig wahrgenommen wird.“ Denn gerade bedruckte Faltschachteln zählen zu den Produktverpackungen schlechthin, doch ist Schachtel eben nicht gleich Schachtel. Komplexere Konstruktionen sind auffälliger und damit erfolgreicher am PoS, beispielsweise Krempel-, Stülp-, Schiebe- oder Kissenschachteln. „Wir versuchen, jede Verpackung individuell auf die Zielgruppe abzustimmen, um das Produkt optimal präsentieren zu können“, so Glatz abschließend.

Refill-Lösung wie The simple one oder Now von Alpla vereinen Nachhaltigkeit, Funktionalität und eine ansprechende Optik
Dosen von Klann Packaging werden zum Markenbotschafter und Deko-Objekt im Haushalt
Komplexe Konstruktionen wie diese Schiebeschachtel heben sich am PoS deutlich ab.
Nachhaltigeres Packaging kombiniert mit Premium-Gestaltungsmöglichkeiten bietet EcoLam von Constantia Flexibles.
Bei Premium-To-Go-Produkten setzt Pacovis vor allem auf nachwachsende Rohstoffe.