Heftthema

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Im Vorfeld zu dieser Ausgabe, die unter dem Motto „Haltbar – Gutes auf Vorrat“ steht, hatten wir die Sorge, uns mit einem Thema zu beschäftigen, das in unserer impulsgetriebenen Welt, in der wir von On The Go-Produkten und Snacks leben, vielleicht

nicht sehr „sexy“ sein konnte. Weit gefehlt, denn auch wenn – oder gerade weil – die Verbraucher:innen von heute wahnsinnig mobil und flexibel sind: Produkte mit langen Haltbarkeiten fur den Vorrat daheim sind so relevant wie selten zuvor.

EIN HIN UND EIN HER.

Die Grunde dafür sind mannigfaltig. Zum einen hat die Corona-Pandemie mit dem Gebot möglichst selten den Haushalt zu verlassen dazu geführt, dass die Vorratsschranke und Tiefkühltruhen wieder gut bestückt wurden. An diese gut gefüllten Vorratsschranke hat man sich in den letzten Jahren dann wohl auch gewohnt und will sie nicht mehr missen. Schließlich wechseln sehr viele Verbraucher:innen mittlerweile dauerhaft zwischen Home- und echtem Office – Lebensmittel vorrätig zu haben, die sich diesem flexiblen Lebensstil anpassen, ist aufgrund dessen höchst willkommen.

KRISEN-EFFEKT.

Eine starke und ganz spezielle Motivation Vorrate anzulegen geht jedoch von den aktuellen Krisen aus. Wenn ein Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen die Bevölkerung beschäftigen, der Klimawandel zusätzlich für alles andere als gute Laune sorgt und dann auch noch die Möglichkeit in den Raum gestellt wird, dass von einem Moment auf den anderen der Strom ausgehen konnte, fühlt es sich einfach gut an, eine volle Speisekammer sein eigen nennen zu können. Das gibt emotionale Sicherheit, ist aber natürlich auch wirklich klug, schließlich sind sich die Expert:innen einig, dass ein Blackout mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten wird. Was in diesem Fall im Lebensmittelhandel passiert und warum es für die allgemeine Sicherheit wichtig ist, dass jeder einzelne „Gutes auf Vorrat“ hat, darüber haben wir in unserem Interview zum Heftthema mit Robert Spevak, Leiter des Handelsverband-Ressorts Sicherheit im Handel und Abteilungsleiter Revision & Sicherheit bei Metro Osterreich, gesprochen (S. 8). Allerdings gibt es hier auch noch einiges an Potential, denn lt. einer im Vorjahr präsentierten Umfrage des Spectra-Instituts machen sich zwar 43% der Befragten Gedanken über einen Blackout, aber nur 16% hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits konkrete Vorkehrungen getroffen.

WISSENSWERT.

Also ja, vielleicht gibt es aufregendere Themen als Haltbarmilch und Lebensmittelkonserven, aber was die Menschheit bis heute bereits alles erfunden und entwickelt hat, um Lebensmittel haltbar zu machen, ist wirklich spannend – und eben so relevant wie noch nie.