Heiß-kalt

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Kaffee und Tee dürfen in keiner Getränkekarte fehlen. Wir haben uns umgehört, wie mit den beliebten Heißgetränken bei den Gästen am meisten gepunktet werden kann – und auch nach neuen Interpretationen gefragt.

Mit der Zeitung stundenlang im Kaffeehaus sitzen, den Passanten beim Flanieren zusehen, Kaffee trinken und dazu eine Mehlspeise naschen: Das ist für viele die Wiener Kaffeehauskultur, die 2011 von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde. In Österreich ist Kaffee mehr als ein Muntermacher: Es ist ein Genussmittel. Und das hat sich in den letzten Jahren verstärkt. „Das Kaffeebewusstsein ist deutlich gestiegen. Sorte, Anbaugebiet, Röstung und Herkunft sind nicht mehr nur für den Geschmack ausschlaggebend, sondern nehmen nun einen hohen Stellenwert in der Wahrnehmung der Kunden ein“, sagt KR Leopold Wedl. Das Handelshaus Wedl reagierte auf diese Entwicklung mit der Einführung des „Fairtrade Testa Rossa caffè BiOrganic“, einer Mischung aus hochwertigen Bio Arabica Bohnen aus Mittelamerika. Seit kurzem ist auch „wedl‘s bohne Bio & Fair“ erhältlich. Der spezielle Blend ist als Ganzes oder gemahlen verfügbar und wurde vom hauseigenen Röster als preisgünstige, aber qualitätsvolle Kaffeesorte für den Frühstücksbereich der Hotellerie entwickelt.

Qualität.

„Der Trend geht eindeutig in die Qualitätsschiene. Gerade durch den Boom von hochwertigen Kaffeemaschinen im Privatbereich wird das befeuert, denn die Konsumenten wollen auch außer Haus Kaffee trinken, der mindestens so gut wie zuhause schmeckt“, meint Gerald Santer, Bereichsleitung Trinkwerk & Java Kaffee. Aus diesem Grund sind höchste Qualität beim Produkt, aber auch entsprechendes Wissen des Personals gefragt. Seit vergangenem Jahr bietet Transgourmet daher Online-Schulungen für Mitarbeitende in den Gastro-Betrieben an. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Rezepten für kreative Kaffeekreationen. „Tendenziell greifen die Österreicher aber zu den Klassikern. Es liegt am Gastronomen, hier für Nachfrage zu sorgen. Je besser die Beratungsleistung und je aktiver Neuheiten offeriert werden, desto besser verkaufen sich diese“, so Santer.

To Go.

Befeuert von der Streetfood-Szene boomt mobiler Kaffeegenuss, den Transgourmet mit stylishen Apen und Anhängern unterstützt. Die Eyecatcher machen Gusto auf frischen „Java“-Kaffee auf der Straße. Zur Auswahl stehen fünf Apen, die „Bienen“, wie sie in Italien heißen, das trendige Lastenrad sowie Café Bars. Alle zeichnen sich durch einfache Bedienung und optimale Ausstattung aus. Eine kurze Instruktion bei Abholung genügt und schon wird der Kaffeegenuss mobil.

Cold.

Ganz im Trend liegen alternative Brühmethoden in Kombination mit hochwertigen Kaffeebohnen – allen voran Cold Brew. „Cold Brew zieht immer mehr am österreichischen Kaffeemarkt. Neben der klassischen Variante des kaltgebrühten Kaffees finden mehr und mehr spritzige Erweiterungen Einzug in Handel und Gastronomie“, erklärt Franz Drack, Marketingleiter J. Hornig. Tatsächlich ist für viele junge Leute Cold Brew eine beliebte Alternative zum Energy Drink oder auch zum Eiskaffee geworden. Die jüngste Produktentwicklung von J. Hornig, der „Cold Brew Sparkling Ginger Lemon“, bietet sich ideal als Ganztagesbegleiter an, denn es ist die perfekte Grundlage für Erfrischungsgetränke aller Art – mit oder ohne Alkohol.

Ready.

Auch bei Julius Meinl sieht man großes Potenzial in dem kalt gebrühten Kaffee, dessen Zubereitung recht zeitintensiv ist: 8-12 Stunden sollte der Kaffee im Kühlschrank ziehen. Erleichterung bringt hier die neue „3L Cold Brew Bag in a Box“ von Julius Meinl. Das System ist denkbar einfach: In einer Karton-Box steckt ein 3L-Kunststoffsack, der über einen versiegelten Zapfhahn „Julius Meinl Cold Brew“ portionsweise abgibt. Bis zur Ausschank kann der ready-to-drink Cold Brew auch ungekühlt aufbewahrt werden.

Intuitiv.

Eine Unterstützung im hektischen Gastronomie-Alltag bietet auch die neue „Nespresso Momento“, eine intuitive Kaffeemaschine, die automatisch die optimale Tassengröße empfiehlt und Auskunft über die aromatischen Kaffeenoten sowie die Intensität der 10 „Nespresso Professional“-Kaffeesorten gibt. Mit dem integrierten Americano-Rezept wird Nespresso dem Wunsch der Konsumenten nach längeren und milderen Tassen gerecht. „Der Trend bei Kaffeegenuss geht weiter in Richtung Erlebnis, aber auch Convenience. Nespresso bietet ein Rundum-Kaffeeerlebnis, das stets von höchster Qualität, bestem Service und nachhaltig angebautem Kaffee getrieben ist“, sagt Alessandro Piccinini, GF Nespresso Österreich.

Milch.

„Beim Kaffee sind die Milchvarianten, wie Latte Macchiato, Café Latte und Cappuccino nach wie vor stark am Vormarsch“, sagt Rafael Schärf von der Familie Schärf GmbH. Bei jungen Leuten finden Milchalternativen, wie z.B. Hafermilch, immer mehr Anklang. Ansonsten setzen die Österreicher auf Gewohntes und die Klassiker. „Trotzdem gibt es auch in der Gastronomie noch mitunter Verwirrung, was denn nun der Unterschied z.B. zwischen großem Braunen und Verlängertem ist. In unseren Schulungen werden wir daher auch nicht müde, immer auch die Klassiker zu trainieren“, so Schärf. Beim Tee merkt Schärf, dass kreative Mischungen, wie z.B. der „Grüntee Wellness“ oder der „Rooibusch Honey Balance“ immer gefragter sind. „Auch alles, was in Richtung „Gesundheit“ geht, ist momentan sehr trendy.“

Bio.

„Im Bereich Gastronomie liegen selten spezielle Tee-Sorten im Trend, sondern eher Konzepte und Themen. Derzeit dreht sich alles um Bio und Nachhaltigkeit“, meint Roland Fischer-Colbrie, Vertriebsleiter Österreich Teekanne. Teekanne hat seine Gastronomie-Linie unter dem Namen „Selected.“ komplett überarbeitet: Zehn neue Bio-Teemischungen, von „English Breakfast Club“ über „Queen Camomile“ bis zu „Rooibos Safari“ sind in Pyramidenbeutel aus biologisch abbaubarem Material verpackt. „Zum Hingucker wird Tee durch die Art der Präsentation; d.h. attraktive Verpackungen sowie Präsentationsmaterialien: vom Display am Buffet über das Geschirr bis zur Beschreibung in der Karte“, so Fischer-Colbrie.

Vielfalt.

 „Oft wird bei Tee-Rezepturen versucht, das Vertraute mit dem ‚Fremden‘ zu verbinden. Also z.B. heimisches Obst mit Gewürzen aus Asien oder dem Orient. Da entstehen herrliche Kreationen“, erzählt Johanna Birn­stingl, Miteigentümerin Demmers Teehaus. So z.B. bei der Neuheit „Bio Ribisel Kurkuma“ von Demmers. Superfood in der Tasse gibt es mit der weiteren Neuheit „Lychee Spirulina“, ein erfrischender Grüner Tee mit der Spirulina-Alge in Pulverform. Birnstingl betont: „Wichtig ist in der Gastronomie, dass dem Tee und seiner Vielfalt Platz eingeräumt wird. Dazu gehört eine gute Beschreibung in der Karte inkl. Zutatenauflistung. Wenn das Ganze durch ein stimmiges Bild unterstützt wird, erzeugt es beim Kunden durchaus Emotion und Verlangen und zeigt auch Kompetenz.“