Kräuter-Kur

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Gesundheit und Wohlbefinden werden zentral von der Darmgesundheit beeinflusst. Da es in der Schweinemast und -aufzucht selbst bei guter Haltung zu Darm- oder Atemwegserkrankungen kommen kann, wird häufig auf Futterzusätze zurückgegriffen.

Einer dieser Futterzusätze sind fermentierte Kräuterextrakte (FKE). Deren Wirkungsweise wird nun im Kooperationsprojekt „SauWohl“ im Lebensmittel-Cluster der Standortagentur Business Upper Austria evaluiert. Denn bislang gibt es zum Einsatz von FKE nur Beobachtungen, die deren positive Wirkung bestätigen, aber noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen. U.a. sorgt es für ein vielfältigeres Darm-Mikrobiom, eine verbesserte Nährstoffaufnahme und ein gestärktes Immunsystem. Auch ist bekannt, dass das Verhalten von Tieren mit dem Mikrobiom zusammenhängen kann (Stichwort „Darm-Gehirn-Achse“). Dazu zählen Verhaltensstörungen wie das Beißen in Schwanz und Ohren. Dieser problematische Aspekt in der Schweinehaltung wird in diesem Zusammenhang ebenso evaluiert.

Akzeptanz.

„Durch die wissenschaftliche Evaluierung der Effekte wird eine bessere Akzeptanz der Kräuterprodukte bei Tierhalter:innen und Veterinärmediziner:innen erreicht. Die Erkenntnisse dieser Studie sollen als Grundlage für eine künftige Weiterentwicklung des Futtermittelzusatzes dienen“, so Lukas Hader, GF des Projektpartners Multikraft. Weiters am Projekt beteiligt sind die Firma Hütthaler sowie die Universitäten für Bodenkultur und Veterinärmedizin in Wien.

Factbox

Das Microbiom
Diese Bezeichnung umfasst die gesamte mikrobiologische Besiedelung des Darms. Für Gesundheit und Wohlbefinden – beim Menschen wie auch beim Tier – ausschlaggebend ist nicht zuletzt die Artenvielfalt dieser schützenden Bakterien. Diese kann mittels Ernährung beeinflusst und so gestärkt – respektive natürlich auch geschwächt – werden. Die Darm-Gehirn-Achse beschreibt die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn. Dafür sind nicht nur Hormone und Nervenbahnen zuständig, sondern auch das Microbiom. Ist dieses gesund und ausgeglichen, beeinflusst das auch das Verhalten.