Omnichannel – Omnipräsent

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EY und der Handelsverband präsentierten kürzlich das Retail Barometer Österreich 2018 – und damit jene Trends, die den Handel in Zukunft maßgeblich beeinflussen werden.

Soviel ist fix: Die heimischen Handelsunternehmen stehen vor weitreichenden Umwälzungen. Während international Online-Händler wie Amazon und Alibaba zu den erfolgreichsten Unternehmen der Welt avanciert sind, dominiert hierzulande nach wie vor der stationäre Handel. Um zukunftsfit zu werden, ist die Verknüpfung von Online und Filiale aber überlebenswichtig. Omnichannel ist das Stichwort, das den Handel in den nächsten Jahren prägen wird. Denn, so Martin Unger, Partner & Sector Leader Consumer Products & Retail von Contrast EY: „64% aller Einkäufe sind bereits digital beeinflusst.“ Sich hier allein auf die Filialen zu konzentrieren, kann gefährlich sein. Idealerweise sollen die Vorteile der Online- und Offline-Welt verknüpft werden. „Stationäre Schmuckstücke können digital aufgeladen werden“, fasst Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, zusammen. Den neuen Herausforderungen sind sich die heimischen Händler aber durchaus bewusst: Fast drei Viertel wollen ihr Vertriebsmodell in den nächsten drei Jahren anpassen. Die strategische Verknüpfung von Online-Shopping und Filiale zahlt sich jedenfalls aus: 71% der österreichischen Händler mit Omnichannel-Angebot erzielen mit Kunden, die über mehrere Kanäle einkaufen, höhere Umsätze. Gezielt.

Die Online-Umsätze werden jedenfalls in Zukunft weiter stark ansteigen. Schon jetzt shoppen 8 von 10 Konsumenten zumindest einmal pro Quartal via Internet. Die Haupt-Argumente dafür sind, dass hier gezielt nach bestimmten Produkten gesucht werden kann und dass man unabhängig von den Öffnungszeiten ist. Immer mehr an Bedeutung werden hier personalisierte Angebote gewinnen. „In ein paar Jahren wird es der Kunde nicht mehr akzeptieren, wenn er Aussendungen bekommt, von denen 60 bis 70% der Produkte für ihn keine Relevanz haben.“ Hier hat der Handel also in jedem Fall Aufholbedarf, denn so Unger: „Das ist keine kleine Weiterentwicklung. Das ist eine neue Welt.“