Positiv: positiv

Der Betrieb der Tirol Milch in Wörgl ist nun klimapositiv.

Endlich mal ist es wieder eine gute Nachricht, wenn etwas positiv ist. Klimapositiv nämlich. Diese Eigenschaft darf sich nun die Tirol Milch auf die Fahnen schreiben.

Österreich ist neutral, vielerorts auch bereits in Sachen Auswirkungen auf das Klima, denn die heimischen Unternehmen zeigen sich diesbzgl. höchst engagiert. Einen ganz besonderen Meilenstein konnte aber kürzlich die Berglandmilch vermelden, nämlich dass die Molkerei der Tirol Milch in Wörgl nun ganz offiziell klimapositiv ist. Eine Frohbotschaft, der freilich eine Menge Arbeit vorausging, denn um jene Emissionen, die bei herkömmlichen Betrieben unweigerlich anfallen, komplett zu vermeiden, ist eine ganze Latte an Maßnahmen nötig. Das diesbezügliche Engagement wurde in den letzten Jahren konsequent vorangetrieben. So wird etwa der Wassereinsatz streng überwacht und stetig optimiert. Anfallendes Abwasser wird direkt in der werkseigenen Kläranlage gereinigt. Schon seit Jahren wird Energie mit Hilfe von Photovoltaikanlagen erzeugt, außerdem gibt es in Wörgl ein Biomasse-Heizkraftwerk, das Hackschnitzel aus den Tiroler Wäldern verarbeitet. Was die Abwärme aus der Produktion angeht, so geht diese nicht ungenutzt verloren, sondern wird dank einer Kooperation mit den Stadtwerken Wörgl dafür verwendet, um die Haushalte der Stadt mit Energie zu versorgen. Einen wesentlichen Nachhaltigkeitsbeitrag leistete man aber auch mit der Wiedereinführung von Milch bzw. mittlerweile auch Kakao in der Mehrwegglasflasche. Auf so viel Engagement darf man ruhig stolz sein. Berglandmilch Geschäftsführer Josef Braunshofer: „Regionale Wirtschaftskreisläufe sind wichtiger denn je und sie sind auch erfolgreich. Das zeigt das Beispiel unserer Tirol Milch Molkerei in Wörgl sehr gut, wo wir etwa 80% des gesamten Tiroler Milchaufkommens regional zu besten heimischen Milchprodukten veredeln.“


Eine von vielen Nach­haltigkeits-Maßnahmen: Tirol Milch Kakao in Mehrwegflaschen

KEIN REGENWALD. Doch nicht nur direkt in der Molkerei ist Nachhaltigkeit oberstes Gebot, auch die Milchbauern sind diesbzgl. Profis. So setzen sie auf 100% gentechnikfreies Futter und verzichten komplett auf das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Palmöl oder Soja von weither sind tabu. „Tirol Milch-Kühe fressen keinen Regenwald“, so Braunshofer.


ÜBERKOMPENSIERT. Trotz dieses geballten Maßnahmen-Pakets gibt es natürlich Bereiche, in denen sich Treibhausgase nicht vollständig vermeiden lassen. Diese gilt es laut dem im Kyoto Protokoll beschriebenen Clean Development Mechanism an einem anderen Ort einzusparen. Und nachdem der verbliebene Rest an Emissionen klein, die Investitionen in ein Klimaschutzprojekt in Asien aber groß ausfallen, ergibt das unter dem Strich eine positive Klimabilanz für die Tirol Milch – ein Ziel, für das man nun als erste Molkerei Österreichs von Fokus Zukunft ausgezeichnet wurde.