Sportliche Umsätze

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Ursprünglich relativ nischig im Leistungssport beheimatet hat sich das Thema Proteine insbesondere auch im Kühlregal zu einem breiten Trendthema entwickelt, das derzeit beachtliche Zuwächse erzielt.

Als wichtige Bausteine unseres Körpers sind Proteine für uns alle relevant. Einen erhöhten Bedarf haben insbesondere all jene, die sich viel und intensiv bewegen. Nicht umsonst dachte man beim Thema Eiweißshakes bis vor ein paar Jahren vorrangig an Bodybuilder. Doch das gestiegene Ernährungsbewusstsein hat das Stichwort Proteine in den Mainstream geholt – und insbesondere den Molkereien neue Umsatzpotentiale eröffnet. Denn, so Berglandmilch-GF Josef Braunshofer: „Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und dem damit einhergehenden Rückgang des Fleischverzehrs wird nach alternativen Proteinquellen gesucht.“ Ob als Drink, als Joghurt, Milchreis oder Cottage Cheese – proteinreiche Milchprodukte sind deshalb gefragt und vermitteln den Konsumenten das Gefühl, dem eigenen Körper etwas Wertvolles zu gönnen. Die Kern-Zielgruppe beschreibt man etwa bei Danone folgendermaßen: „All jene Menschen, die einen sportlichen Lebensstil haben und Wert auf eine gesunde Ernährung legen“, so Daniel Nobis, Brand Manager Innovations, CH & AT bei Danone. Recht einig ist man sich in der Branche auch über das Potential des Eiweiß-Themas. „Das Protein-Segment ist ein absoluter Wachstumsmarkt im Bereich der Molkereiprodukte“, so Veronika Breyer, Nöm. Im Jahr 2019 war hier ein Umsatzwachstum von 179% festzustellen (Nielsen Full Year 2019, LEH Total inkl. H/L, inkl. Skyr). Und: „Der Protein-Trend hat das Wachstum der gesamten Bunten Palette und der Naturjoghurts stark getrieben und durch den höheren Preis pro Kilo Wert in die Kategorie gebracht“, berichtet Daniel Nobis, Brand Manager Innovations CH & AT bei Danone.

Pro-fessionell.

Beflügelt wurde der Markt v.a. von vielfältigen Launches der Markenartikler, die die Relevanz des Themas bei den Verbrauchern weiter forciert haben. Marktführer ist hier die noch junge Marke „nöm Pro“, die mittlerweile ein umfassendes Portfolio zum Thema bietet. Die letzten News: fünf „nöm Pro“-Fruchtjoghurtsorten sowie der „nöm Pro Drink“ in der Sorte „Cafè“. Im März soll noch eine Natur-Variante der Topfencreme hinzukommen, außerdem wird es „nöm Pro“ auch als Eis geben (siehe Eis-Start-Story).

Stark snacken.

Die Berglandmilch mischt natürlich beim Proteinthema ebenfalls kräftig mit, z.B. mit dem „Schärdinger Protein Snack“, bei dem Cottage Cheese mit Kernen und Fruchtstücken (separat im Stülpdeckel verpackt) kombiniert wird. Brandneu zu diesem Thema bringt man außerdem nun den „Schärdinger Bifidus Skyr High Protein“ im Glas auf den Markt.

Meins.

Danone bedient den Protein-Trend seit Oktober mit einer eigenen Markenplattform und hat unter dem „MyPro+“-Dach zwei Joghurtdrinks mit 25g Protein und 5.100mg BCAAs auf den Markt gebracht. Letztere sind essentielle Aminosäuren, die den Konsumenten über die Proteinzufuhr hinaus einen wertvollen Zusatznutzen liefern sollen.

High.

Auch Ehrmann sorgt für proteinreiche Abwechslung und erweiterte seine „High Protein“-Range im November um die Pudding-Sorte „Columbian Coffee“ – ein Produkt, das den Konsumentenwunsch nach funktionalen und genussvollen Dessertprodukten erfüllen soll. Aus dem Joghurt-Bereich gibt es ebenfalls News zu vermelden, nämlich die „Ehrmann High Protein“-Sorten „Apfel-Hafer“ und „Birne-Sonnenblumenkerne“.

Eckdaten.

Und auch die Marke „müller“ hat Proteine für sich entdeckt und bietet aktuell drei verschiedene Linien zu diesem Thema, nämlich „müller Power Corner“, „Müllermilch Protein“ sowie „müller Milchreis High Protein“.

Genießen.

Auffallend bei sämtlichen Protein-Produkten ist, dass der Genussaspekt überall großgeschrieben wird. „Neben den funktionalen Benefits wollen die Konsumenten auch einen Genussmoment erleben“, bestätigt Veronika Breyer, Nöm. Susanne Bagaméry, Ehrmann, ergänzt: „Genuss ist immer noch das wichtigste Kriterium beim Lebensmitteleinkauf.“