Verjüngung

Lenz Moser setzt bei seinem Design auf einen Mix aus Traditionellem und Modernem. Für neue Weine darf es dann ruhig ein bisschen mehr von zweiterem sein. Wir haben uns mit Christoph Bierbaum, Marketingleiter der größten Weinkellerei des Landes, unterhalten.

Seit wenigen Monaten in Amt und Würden: Marketingleiter Christoph Bierbaum

PRODUKT: Geben Sie uns bitte einen kurzen Rückblick zum schwierigen Jahr 2020!

Bierbaum:
Da wir rund 75% unseres Absatzes im Lebensmittelhandel erzielen, haben wir mit heutigem Stand die Krise gut meistern können. Unsere Marken konnten sich gegenüber dem Vorjahr verbessern. Hier hat sich gezeigt: In Krisen bieten starke, etablierte Marken dem Konsumenten ein hohes Maß an Vertrauen und Sicherheit. Außerdem unterstützen wir den Absatz unseres Weinsortimentes auch heuer wieder durch umfassende Marketingmaßnahmen.

PRODUKT: Zu unserem „The Look“-Schwerpunkt: Was meinen Sie, wie wichtig ist die Optik beim Weinkauf insbes. im LEH?

Bierbaum: 
Das Etiketten-Design ist mitausschlaggebend für den erstmaligen Kauf eines Weines. Konsumenten orientieren sich in den Regalen einerseits an auffälligen Designs abhängig von ihren Vorlieben, andererseits werden auch bestimmte bekannte und etablierte Marken, wie beispielsweise unsere „Lenz Moser Selection“, explizit gesucht. Auszeichnungen attraktivieren den Wein zusätzlich, renommierte Weinwettbewerbe und Weinbücher erzielen hier den positivsten Effekt auf den Kauf. Für den Wiederholungskauf ist die Optik meiner Meinung nach nur sekundär relevant. Primär sind die Qualität und Charakteristik des Weines – diese müssen den Erwartungen der Konsumenten entsprechen.

PRODUKT: Wenn Sie Ihre Etiketten gestalten, worauf legen Sie hier generell Wert?

Bierbaum: Unsere Kernzielgruppe sprechen wir mit einem ausgeglichenen Maß an traditionellen Werten und innovativen Impulsen an. Die Kernelemente unseres Corporate Designs sind der markante Logo-Schriftzug „Lenz Moser“, die Illustration des Winzerhauses und die grüne Markenfarbe. Abhängig von der Zielgruppe gibt es natürlich auch Ausnahmen, wie beispielsweise unsere beiden Neueinführungen „Lenz Rock“ und „Lenz Dance“.

PRODUKT: Erzählen Sie uns bitte mehr über die Neuen!

Bierbaum: Mit „Lenz Rock“ und „Lenz Dance“ möchten wir speziell jüngere Weinliebhaber ansprechen. Beide Weine verkörpern den unkomplizierten Weingenuss in reduziert-coolem Design. Die Weine sind als Türöffner für jene gedacht, die gerne Wein trinken, aber noch wenig Detailwissen haben. Vor allem Jüngeren geht es darum, mit Freunden eine gute Zeit zu verbringen und dazu ein unkompliziertes Glas Wein von erstklassiger Qualität zu genießen. Für sie soll ein Wein vorzugsweise zur Stimmung oder zum Essen passen und sich mit wenigen Worten erklären lassen. Geschätzt wird bei der Kernzielgruppe zwischen 18 und 30 Jahren außerdem ein geringer Alkoholgehalt. Auch hier punkten „Lenz Rock“ und „Lenz Dance“ mit nur 10 beziehungsweise 11 Volumenprozent. Das Design drückt deren unterschiedliche Eigenschaften mit prägnanten Illustrationen aus.

PRODUKT: Hat sich Ihrer Meinung nach in Sachen Design und Wein generell viel verändert – bzw. was?

Bierbaum: Der intensivere Wettbewerb im LEH führt zu immer innovativeren Neudesigns, um aus der großen Weinauswahl in den Vordergrund zu treten. Vor allem für unbekannte, neue Marken ist es sinnvoll, durch die Optik Aufmerksamkeit zu erregen. Eine der größten Veränderungen an der Ausstattung war sicherlich auch die Einführung des Schraubverschlusses, den wir als erste Weinkellerei in Österreich 1984 bei unseren Weinen einsetzten. 

PRODUKT: Danke für das Gespräch!

Die Kellerei in Rohrendorf ist auf den Etiketten ein fixer Bestandteil.