Werbewunder

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In Zeiten wie diesen das Marketingbudget zu kappen, ist verführerisch: eine schnelle Möglichkeit, kurzfristig Kosten zu sparen. Studien und zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit beweisen, dass genau das ein fataler Fehler ist und eine vergebene Chance.

Denn Werbung wirkt in Krisenzeiten besonders stark. Mehrere Studien wurden von der IAA (International Advertising Association) zur Verfügung gestellt und in klare Argumente, warum jetzt nicht weniger, sondern mehr geworben werden soll, zusammengefasst. So ist die Bereitschaft, Marken zu wechseln, in unsicheren Zeiten dreimal so hoch. Grundsätzlich wird Beständigkeit bevorzugt, doch geht bei einschneidenden Lebensereignissen die Routine verloren. Wechseln im Normalfall nur 8% ihre bevorzugten Marken, sind es nun 21%. Die Aufmerksamkeit ist damit zurzeit sehr hoch. Wer jetzt auf Präsenz verzichtet, verschwindet dagegen rasch aus den Köpfen der Menschen und wird von Marken verdrängt, die dieses Vakuum füllen.

Loyalität wächst. Zudem unterstützen Konsumenten jene Marken, von denen sie sich in der Krise nicht alleine gelassen, sondern unterstützt fühlen. Dieser Loyalität ist es zu verdanken, warum in Phasen konjunkturellen Abschwungs nicht nur die größten Marktanteilsverluste entstehen, sondern auch die größten Zugewinne. Später muss ein Vielfaches investiert werden, um diesen Schaden zu begrenzen. Damit rechnet sich Werbung heute doppelt. Mehrere Studien belegen, dass Marken, die in den vergangenen beiden Krisen 2003 und 2009 ihr Marketingbudget erhöhten, anschließend einen deutlich höheren Marktanteil verzeichneten. Und nicht zu vergessen: Werbung kurbelt in Krisenzeiten die generelle Nachfrage an. Sie sorgt für positive Stimmung und stabilen Konsum, die helfen den Aufschwung in allen Branchen zu beschleunigen.